#871 - Challengers/Civil War

Tennis ist nicht Alles…

…was uns Daniel mit Challengers ins Nest gelegt hat, denn in diesem Sport-Drama ist auch viel toxische Winkelbeziehung drin, was manche von uns unangenehm nahe berührt. Damit auch unser Gast Jan, gerade zurück von der Wendeltreppen-Aufnahme mit Bob, auf seine Negativkosten kommt, haben wir ihm mit Civil War wissend ein Lowlight des letzten Jahres zugemutet, um der Podcastfolge die nötige Würze hinzuzufügen – als würde es nicht genügen, den völlig vergurkten Vaiana 2 zu besprechen. Durchweg positive Kritiken, so auch von uns, bekommt hingegen Pamela Anderson in ihrem aktuellen Charakterdrama The Last Showgirl, wenn auch nicht ganz so überschwänglich wie Jan hinsichtlich der Fortführung seines Kore-Eda-Marathons, diesmal mit Still Walking, Air Doll, I Wish und Like Father, Like Son. Die Serienempfehlung der Woche findet sich diese Woche auf Apple, in Form von Severance.

Challengers:

  • dt. Premiere: 25.04.2024
  • Länge: 2h 11min
  • Genre: Drama, Sport
  • Regisseur: Luca Guadagnino
  • Darsteller: Mike Faist, Josh O’Connor, Zendaya

Punkte:
Jan: 5/10
Christoph: 4,5/10
Stefan: 7/10


Jesse Plemons macht auch in Civil War das, was er am besten kann: unangenehm sein.

Civil War:

  • dt. Premiere: 18.04.2024
  • Länge: 1h 49min
  • Genre: Drama, Kriegsfilm
  • Regisseur: Alex Garland
  • Darsteller: Kirsten Dunst, Wagner Moura, Cailee Spaeny, Jesse Plemons

Punkte:
Christoph (Präsentator): 6-6,5/10
Jan: 2/10
Stefan: 7/10

Für die nächste Folge schauen wir mit Jan auf Jans Geheiß Die Nickel Boys.

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Christoph Perner
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Stefan Giesbert
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Jan Linnemeier
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Ein Gedanke zu „#871 - Challengers/Civil War

  1. Eric

    Diese Folge war schwer für mich anzuhören. Ich fange mal an mit

    “Challengers – Rivalen”. Oberflächlich betrachtet kann man eure Analyse so stehen lassen. Es geht um eine toxische Beziehung zwischen einer Frau und zwei Männern. Mag ich nicht….gebe ich schlechte Wertung. Aber das steckt noch viel mehr drin. Er karikiert die die Abgebrühtheit, die emotionale Verrohtheit der Akteure im Profisport. Wer in diesem Business nach oben kommen will, darf keine Emotionen zulassen und muss sein Ziel vor Augen haben. Irgendwann brechen dieses unterdrückten Emotionen heraus und sie sind gar nicht in der Lage damit umzugehen. Der Soundtrack war auch der passende Hammer zu diesem Thema: Roh, kalt, herzlos und immer völlig unpassend im Beat – und doch in manchen Momenten einfühlsam. Nicht umsonst haben Trent Reznor und Atticus Ross dafür den Golden Globe gewonnen. Ich empfehle unbedingt die “Score Snacks” Episode über diesen Soundtrack zu hören, vielleicht öffnet euch das die Augen oder die Ohren. https://www.ardaudiothek.de/episode/score-snacks-die-musik-deiner-lieblingsfilme/challengers-wie-tennis-elektrisiert/swr-kultur/14132945/

    CIVIL WAR: Ein Großteil der Bevölkerung der USA kümmert sich nicht um Politik und ist im täglich Struggle gefangen, um Geld zu verdienen und nicht abzurutschen. In Interview hört man häufig, dass es denen egal ist, wer an der Macht ist und sie sich um ihr eigenes Leben zu kümmern haben und sich aus allem raushalten wollen. Genau diese große Bevölkerungsgruppe nimmt sich CIVIL WAR auf eine geschickte Art und Weise vor und gibt unter dem Deckmantel eines dystopischen Actionfilms (Trailer, Poster) als Identifikationsfigur eine Journalistin, die genau das mehrfach sagt: Sie beobachtet ja nur, sie mischt sich nicht ein. Auf ihrer “Quest” begleiten wir sie, wie Sie nach und nach Erkennen muss, dass sie es dabei nicht mehr belassen kann. Die Veränderung sind so heftig, sie muss agieren, anstatt nur zu dokumentieren. Das ist auch die Message des Regisseurs, die an den Großteil der passiven Bevölkerung herausgehen soll: Lasst es nicht geschehen! Mischt euch ein.

    Bei eurer Hauptkritik: “Man weiß ja gar nicht, wer da gegen wen kämpft und warum” hat es mir die Sprache verschlagen. Es ist heutzutage, außer beim Angriffskrieg der Russen gegen die Ukraine, heutzutage nicht mehr so, dass es eine ganz klare Kriegserklärung gibt und sich alle sofort positionieren und es klar ist, wer gegen wen und wer mit wem. Wenn man es genau nimmt, war es sogar beim Russland Krieg auch sehr verschwommen mit der Annektierung der GEbiete, den fingierten Wahlen im Donbass usw. Aber das ist auch ein Krieg zwischen verschiedenen Nationen. Bei einem Bürgerkrieg ist es viel undurchschaubarer. Und der/die Einzelne kann schon gar nicht durchschauen, was gerade in der großen Politik gespielt wird, zumal es heutzutage von Desinformationskampagnen durchsetzt und begleitet ist. Ich verrate euch ein Geheimnis: Es ist für diesen Film *völlig* irrelevant wer da kämpft! Es ist ein Bürgerkrieg in der aus den Angeln gehobenen, gewaltbereiten US Gesellschaft, durch die unsere Heldin, die sich eigentlich nie irgendwo einmischen, sondern nur beobachten will, reisen muss. Niemand weiß, wer auf welcher Seite steht und man kann sich bei niemandem sicher sein.

    Und zur Kritik, dass der Film nicht die aktuellen Situationen besser aufgegriffen hat. Wie Christoph schon richtig gesagt hat: Dieser Film ist vor der ganzen irren Tagespolitik entstanden. Comon: Niemand hätte damals wissen können, wie irre das wird. Trump übertrifft sich jeden Tag wieder aufs neue und überrascht alle – das hätte so niemand vorhersagen können! Und außerdem: Aktuell gibt es genau “0” “ZERO” Filme, die sich mit dieser Politik beschäftigen. Das ganze Hollywood ist in Angst erstarrt und traut sich nicht einen kritischen Film zu bringen. Selbst der neue Alex Garland Film “Warfare”, den ich gestern sehen durfte, ist ein guter Actionfilm – aber kein Punkt Kritik. Einzig der Film “The Apprentice” hat es ein bißchen versucht, hinter die Fassade von Trump zu blicken, es blieb aber bei Bemühungen. Thats it! Und Du kritisiert den einzigen großen Hollywoodfilm, der sich mutig diesem Thema widmet, was passieren könnte damit, dass er es nicht genauso zeigt, wie es jetzt ist? Ich bitte dich…

    Hier hatte meines Erachtens Christoph den Film richtig verstanden, aber ihr habt es ihm die ganze Zeit schlecht geredet. Ihr hattet früher mal ein besseres Gespür für gute Filme und die Nuancen darin.

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