Endlich mal wieder Sneak …
… und gleich so ein Knaller, nämlich den (von Claudia mit Spannung erwarteten) Lynne-Ramsay-Psychothriller You Were Never Really Here (aka A Beautiful Day). Bei unserer Besprechung wird auch eine besondere Empfehlung für Ramsays Vorgängerfilm We Need to Talk About Kevin ausgesprochen. Dass nicht alle Zuschauer der Spotlight-Sneak im Frankfurter Harmonie-Kino Claudias Urteil über Ramsays aktuellen Film zustimmen, seht ihr an der Zuschauerbewertung unten. Da Kidnapping das Thema der Woche zu sein scheint, schieben wir noch eine Besprechung von The Collector aus dem Jahr 1965 nach. Stefan scheint das Memo zum Wochenthema nicht erhalten zu haben und spricht stattdessen über Leute, die auf YouTube kochen, nämlich Alex the French Guy Cooking, Food Wishes, Binging with Babish und You Suck at Cooking. Und weil wir uns vor dem Ende der Folge fürchten, geht es dann noch mal schnell um Eyes Wide Shut.
You Were Never Really Here:
- dt. Filmstart: 26. April 2018
- Länge: 89 min
- Genre: Desorientierendes Thrillerdrama
- Regisseur: Lynne Ramsay
- Drehbuch: Lynne Ramsay, Jonathan Ames (Buch)
- Sprecher: Joaquin Phoenix, Judith Roberts, Ekaterina Samsonov, Alex Manette
- OV-Sneak in der Harmonie am 18. April 2018
Punkte:
Stefan: -/10
Claudia: 9/10
Arthouse-Sneak-Notenspiegel: Ø = 2,6 (Note 1: 10x, Note 2: 10x, Note 3: 5x, Note 4: 2x, Note 5: 1x, Note 6: 1x)
- Download:
- MP3 Audio33 MB
- MPEG-4 AAC Audio35 MB
- MPEG-4 AAC Audio (low bandwidth)19 MB
- WebVTT Captions54 KB
“You were never really here” lief bei uns auch. In den Gesichtern des Publikums nach der Sneak ließ sich eine Mischung aus Verwirrung, Ekel und Begeisterung ablesen. Er ist halt ziemlich sperrig, hat aber zwischendurch ein paar kleine Kniffe, die den Film nicht zu sehr ins “arthousige” abdriften lassen.
Mir hat er sehr sehr gut gefallen.
Interessant! Das Publikum der Arthousesneak ist (offensichtlicherweise) durch Arthousigkeit nicht so leicht abzuschrecken, aber manchen war’s wohl etwas zu brachial. Ich fand ihn einfach großartig, je länger ich drüber nachdenke, desto begeisterter bin ich.
Ich habe das eher auf unser gemischtes Publikum der “nicht-arthouse-sneak” bezogen ;-)
BTW: Gestern lief bei uns “Feinde – Hostiles” mit Christian Bale, Rosamund Pike und in einer kleinen Nebenrolle Ben Foster. Gedreht hat ihn Scott Cooper (Crazy Heart, Black Mass, Out of the Furnace,…) und ich fand ihn auch überraschend gut. Trotz seiner 2h14m hat er unser Sneakpublikum voll mitgenommen. Ich drück dir die Daumen, dass du ihn auch bekommst. Ich muss ihn auf jeden Fall nochmal in OV auf Blu-ray schauen.
Liebe Claudia, könntest du deine Verwendung des Begriffs “brutal” in dem Fall hier noch mal erläutern? :)
Sorry, den Kommentar habe ich wohl übersehen, Kuh. “Brutal” im Sinne von “gewalttätig” war glaube ich gemeint oder bezog sich das auf was anderes?
Ich glaube, das war auf gewalttätig bezogen, aber deswegen frag ich ja :>
Ich hab auch mal nach einigen Reviews geschaut und da fiel das Wort “brutal” auch öfters, aber wirklich brutal fand ich ihn in der Hinsicht auf die Gewalt (!) gar nicht. Das hebt ihn ja eben von solchen Filmen wie Taken ab, weil die Gewalt meistens gar nicht gezeigt wird. Gerade das Ende verhindert dieses typische Befriedigungsgefühl ja extrem, was ich sehr sehr interessant fand.
Darum gings mir bei meiner Frage. Die Thematik und was die Figuren durchleben müssen, ist natürlich brutal. Keine Frage.
Ich finde schon, dass Brutalität gezeigt wird, aber sie ist auf interessante Weise nicht Zentrum der Aufmerksamkeit, was ich sehr, sehr gut gemacht finde. Aber ich habe auch schon Leute getroffen, denen es trotzdem zu viel war.